Basis-Diagnostik
CDON, DHCR7, DLL1, EYA4, FBXW11, FGF8, GAS1, GLI2, GLI3, PTCH1, SHH, SIX3, SMAD2, TGIF, ZIC2
CDON, DHCR7, DLL1, EYA4, FBXW11, FGF8, GAS1, GLI2, GLI3, PTCH1, SHH, SIX3, SMAD2, TGIF, ZIC2
Holoprosenzephalie
Erkrankung | Gen | OMIM |
---|---|---|
Holoprosenzephalie-2 | SIX3 | 157170 |
Holoprosenzephalie-3 | SHH | 142945 |
Holoprosenzephalie-4 | TGIF | 142946 |
Holoprosenzephalie-5 | ZIC2 | 609637 |
Holoprosenzephalie-9 | GLI2 | 610829 |
Die Holoprosenzephalie (HPE) ist die häufigste Gehirnfehlbildung des Menschen mit einer Prävalenz von 1:250 beim Embryo und 1:16.000 bei der Geburt. Bereits sehr früh in der Schwangerschaft, zwischen dem 18. und 28. Tag der Embryonalentwicklung, kommt es normalerweise zur Teilung des Vorderhirns in die beiden Hirnhemisphären. Bei der HPE erfolgt diese Teilung nur unvollständig, was zu einer Störung des Mittellinien-Entwicklungsfeldes des Kopfes führt.
Klinisches Spektrum:
Die Phänotypen der HPE sind sehr variabel – es werden verschiedene Formen mit unterschiedlichem Schweregrad beschrieben.
Die alobäre Form der Holoprosenzephalie stellt die schwerste Form dar und äußert sich durch einen Monoventrikel und fehlende Trennung der cerebralen Hemisphären. Bei der semilobären HPE, sind die frontalen und parietalen Anteile fusioniert und nur die posterioren Anteile getrennt. Die wohl mildeste phänotypische Ausprägung ist die lobäre HPE, bei welcher die Trennung der Hemisphären größtenteils erfolgt ist und bei der nur im frontalen Anteil rudimentäre Verbindungen bestehen. Auch die „mittlere interhemisphärische Fusionsvariante“ (MIHF) oder auch Syntelenzephalie genannt, wird als eine weitere milde Variante der HPE beschrieben. Zu den Mikroformen der HPE werden weitere strukturelle ZNS-Varianten gezählt, die aber nicht spezifisch sind und die Mittellinienstruktur betreffen, wie Aplasie oder Dysgenesie des Corpus Callosum, Aplasie oder Hypoplasie des Rhinenzephalon, Dandy-Walker-Malformation und neuronale Migrationsstörungen.
Ein breites Spektrum kraniofazialer Anomalien wird in 80 Prozent der Betroffenen beobachtet und reicht von der Zyklopie / Ethnozephalie, Mittelgesichtshypoplasie, medianen und bilateralen Spaltbildungen, okulärem Hypotelorismus, Anophthalmie / Mikrophthalmie, flacher Nase und singulärem Schneidezahn im Oberkiefer bis zum normalen Gesicht.
Häufige klinische Manifestationen: Entwicklungsverzögerung, cerebrale Anfälle, Hydrocephalus, Neuralrohrdefekte, Dysfunktion von Hypothalamus und Hirnstamm, Hypophysendysgenesie (z.B. zentraler Diabetes insipidus), Ernährungsprobleme/ Aspiration, exzessive intestinale Probleme (Kolik, Obstipation) und Schlafstörungen.
Die Ätiologie einer Holoprosenzephalie ist sehr heterogen, demnach werden verschiedene Ursachen bzw. beeinflussende Faktoren für eine HPE beschrieben.
Es sind bisher sieben Loci bzw. Gene bekannt, die eine autosomal-dominante Genwirkung zeigen (s. Tabelle 1). Der Phänotyp weist eine intrafamiliäre Variabilität auf.
Tabelle 1: Autosomal-dominante nicht-syndromale Holoprosenzephalie
Name
|
Genort |
Gen |
Anteil HPE und Mutationen |
|
autosomal-dominant |
sporadisch |
|||
HPE1 | 21q22.3 |
TMEMI |
? |
? |
HPE2 |
2p21 |
SIX3 |
1,3 % |
selten |
HPE3 |
7q36 |
SHH |
30 – 40 % |
< 5 % |
HPE4 |
18p11.3 |
TGIF |
1,3 % |
selten |
HPE5 |
13q32 |
ZIC2 |
5 % |
2 % |
HPE6 |
2q37.1 |
? |
? |
? |
HPE7 |
9q22.3 |
PTCHI |
selten |
selten |
HPE8 |
14q13 |
? |
? |
? |
HPE9 |
2q14 |
GLI2 |
? |
? |
Tabelle modifiziert nach Muencke und Gropman (2008)
Der Bearbeitungszeitraum für die vollständige Untersuchung im Molekulargenetischen Labor liegt bei ca. 8 Wochen.
Angaben zum Untersuchungsmaterial, der Probenentnahme und zum Versand der Proben für eine Chromosomenanalyse finden Sie hier.
Die Untersuchung unterliegt nicht der Budgetierung.